Herz-Lungen-Wiederbelebung (HLW)

 
I. Feststellen des Kreislaufstillstandes
Zuerst wird auf die vermutlich bewußtlose Person zugegangen. Es erfolgt eine Ansprache. Falls keine Reaktion erfolgt, spricht man den lauter Patienten an und rüttelt leicht an ihm. Falls keine Reaktion erfolgt, kontrolliert man die Atmung. Bei festgestelltem Atemstillstand wird zuerst der Mund- bzw. Rachenraum inspiziert (eventuell lose Protesen entfernen), dann der Hals übersteckt, damit eine eventuelle Spontanamtung ermöglicht wird. Erfolgt keine eigene Atmung, und sind keine Lebenszeichen erkennbar, dann muß der Betroffene reanimiert werden (neue EH- Richtlinien).
 
Falls man als Ersthelfer zu einer Atemspende gezwungen ist, kann man auch verschiedene Hilfsmittel zurückgreifen. Erwähnt sei an dieser Stelle die Laerdal Pocket MASK. Mit Hilfe dieser Beatmungshilfe wird das Risiko der Übertragung von Krankheiten minimiert. So können auch skrupel gegenüber der Atemspende überwunden werden.

 

!!! SPÄTESTENS JETZT SOLLTE EIN NOTRUF ERFOLGEN !!!

Da das Gehirn nur ca. 3-4 Minuten ohne Sauerstoff auskommt, ist die sofortige Durchführung der Herz-Lungen-Wiederbelebung immens wichtig. Wenn zu lange gewartet wird, kommt jede weitere Hilfe zu spät.
 

II. Ziel der HLW
Das Ziel der Herz-Lungen-Wiederbelebung ist das Aufrechterhalten eines minimalen Kreislaufes bis kommetente Hilfe vor Ort ist (Rettungsdienst, Notarzt). Hierbei wird abwechselnd in einem bestimmten Rhythmus der Patient beatmet und sein Herz zwischen Brustbein und Wirbelsäule zusammengedrückt. Durch diese Kompression und die Beatmung wird eine Sauerstoffversorgung des Gehirns und lebenswichtiger Organe sichergestellt.
 

III. Voraussetzungen der HLW
Der Patient muß auf einem harten Untergrund gelagert werden, damit eine wirksame Herzkompression möglich wird. Der Oberkörper muß freigemacht werden, damit der Druckpunkt eindeutig bestimmt werden kann.
 

IV. Verlauf der Wiederbelebung (1-Helfer-Methode)
Nachdem der Atem- und Kreislaufstillstand festgestellt ist und der Patient zweimal beatmet worden ist, beginnt man mit der Herzdruckmassage. Hierzu wwird der Druckpunkt aufgesucht. Dies geschieht, indem man mit einem Finger am Rippenbogen entlang tastet, bis man an das Brustbeinende kommt. Hier legt man 2 Finger der anderen Hand in Richtung Hals daneben. Den Handballen der anderen Hand wird nun direkt im Anschluß an die zwei Finger genau auf das Brustbein gelegt. Den Handballen der zweiten Hand legt man auf die andere Hand. Die Finger beider Hände sollten nicht auf dem Brustbein aufliegen, damit Rippenbrüche vermieden werden können. 
Weicht man vom Druckpunkt seitlich ab, riskiert man Rippenbrüche bzw. Brustbeinbrüche. Die Maßnahmen sind in diesen Fällen nicht wirksam und führen nicht zu der Herstellung eines Kreislaufes.
Mit gestreckten Armen wird nun das Brustbein, durch eine Gewichstverlagerung des Oberkörpers ca. 4-5 cm tief mit einer Frequenz von mind. 100 eingedrückt. dabei sollten Druck- und Entlastungsphase gleich lang sein.
Die Herzdruckmassage und die Beatmung geschehen im Wechsel. Es wird abwechselnd 15 mal Herzmassage und 2 mal Atemspenmde durchgeführt. Die Herz-Lungen-Wiederbelebung wird erst nach Anweisung durch Rettungsdienstpersonal beendet.

V. Verlauf der Wiederbelebung (2-Helfer-Methode)
Die 2-Helfer-Methode verläuft am Anfang genau wie die 1-Helfer-Methode. Der Teamführer kontrolliert Bewußtsein, Atmung und Puls. Dann wird, wie bekannt, die HLW begonnen. Das Verhältnis lautet hierbei auch Beatmung - Druckmassage 2:15.



VI.Herz-Lungen-Wiederbelebung bei Säuglingen und Kleinkindern
Bei Kindern und Säuglingen ist die Herz-Lungen-Wiederbelebung dem altersbedingten Atemrhythmus, dem Atemvolumen und der entsprechenden Herzfrequenz anzupassen.

Bei Kindern wird die Druckmassage nur mit einer Hand, bei Säuglingen mit zwei Fingern durchgeführt.

  • Bewußtsein und Atmung prüfen (den Hals bei Säuglingen nur gering überstrecken)
  • Pulskontrolle am Hals (Bei Säuglingen an der Innenseite des Oberarmes kontrollieren)
  • 2-4 mal beatmen
  • Druckpunkt aufsuchen Der Druckpunkt befindet sich bei Schulkindern wie bei Erwachsenen zwei Finger breit oberhalb des Brustbeinendes. Bei Säuglingen befindet sich der Druckpunkt einen Finger breit unterhalb einer gedachten Linie von Brustwarze zu Brustwarze (Mamillarlinie).
  • Durchführung der Herzdruckmassage
Das Verhältnis Beatmung - Druckmassage beträgt: 3:15

Säugling: Frequenz 100-120 / Minute, Druckmassage mit zwei Fingern
Es ist unbedingt wichtig, daß so schnell wie möglich mit der Reanimation bekonnen wird, da die Säuglinge es nicht so lange wie Erwachsene ohne Sauerstoff aushalten.

Kleinkind: Frequenz 100 - 120 / Minute, Druckmassage mit einem Handballen

Bei Kleinkindern und Säuglingen beträgt das Verhältnis von Beatmung - Druckmassage 1 : 5.

Wichtig:
Damit DU immer in der Lage bist, eine Reanimation durchzuführen, solltest du regelmäßig einen Erste-Hilfe-Kurs besuchen. 

<<< Alle Angaben ohne Gewähr auf Richtigkeit >>>


Vorschläge / Tips für diese Seite bitte an:
 webmaster@rettungsdienste-online.de
 

Home